Hallo zusammen,

wir stehen aktuell vor einer größeren Veränderung in unserer Lagerstruktur und möchten unser System effizienter gestalten. In unserem Betrieb spielt sowohl die Produktion als auch der Onlineversand eine zentrale Rolle.

Bislang haben wir eher provisorisch gelagert, ohne klare Struktur oder gezielte Lagerart. Jetzt wollen wir das ganze professionell aufziehen und auch perspektivisch für Automatisierung offen gestalten. Besonders der schnelle Zugriff auf Produkte für den Versand ist uns wichtig – ebenso wie eine verlässliche Versorgung unserer Produktion.

Ein zentrales Lager allein scheint nicht die beste Lösung zu sein. Welche Lagerarten könnten in so einem Fall überhaupt sinnvoll kombiniert werden?

Einige Kollegen sprechen von Zwischenlager und Kommissionierungslager – ich bin mir aber unsicher, ob das allein ausreicht. Auch das Thema Platznutzung und Lagergröße stellt uns vor Herausforderungen.

Wir möchten ungern doppelt lagern oder unnötige Wege schaffen. Gleichzeitig darf das Lager aber auch nicht zu knapp bemessen sein, sonst kommen wir bei Nachfragespitzen ins Schwitzen.

Der Standort ist im ländlichen Raum, also ist eine direkte Nähe zur Produktion gegeben. Unser Ziel ist ein reibungsloser Ablauf von Wareneingang, Produktion und Versand.

Eine Lagerlösung, die uns heute hilft und morgen noch funktioniert – das wäre ideal. Gibt es Anlaufstellen oder Informationsquellen, die das Thema strukturiert und praxisnah beleuchten?

Ich freue mich über jeden Hinweis oder Austausch mit denen, die Ähnliches gemeistert haben!

Hallo Clubby,

das ist eine sehr gute und praxisnahe Fragestellung – und vor allem eine, die viele Betriebe betrifft, die sich weiterentwickeln möchten. Die Kombination aus Produktion und E-Commerce ist anspruchsvoll, aber mit der richtigen Lagerstrategie sehr gut lösbar.

Zunächst solltest du dir bewusst machen, dass mehrere Lagerarten parallel sinnvoll eingesetzt werden können – ein starres Modell funktioniert bei komplexen Prozessen selten. Besonders empfehlenswert ist in eurem Fall die Kombination aus Beschaffungslager, Zwischenlager und einem Kommissionierungslager. Das Beschaffungslager sorgt für eine konstante Versorgung der Produktion, während das Zwischenlager Engpässe überbrückt.

Für den E-Commerce-Anteil ist ein Kommissionierungslager ideal. Die schnelle Erreichbarkeit der Ware ermöglicht einen hohen Durchsatz – wichtig, wenn ihr viele Einzelbestellungen habt. Durch geeignete Regalsysteme wie Fachboden- oder Durchlaufregale lässt sich das zusätzlich beschleunigen.

Auch ein gut organisiertes Distributionslager kann Sinn ergeben, falls ihr eure Kunden regional gestaffelt schneller beliefern möchtet. In vielen Fällen ist eine modulare Lagerstruktur – also mehrere kleine Lager mit klaren Aufgaben – langfristig effektiver als ein zentraler Lagerblock.

Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, kann ich dir diese Seite sehr ans Herz legen:
👉 https://www.munz-ldb.de/logistik-lexikon/lagerarten/
Dort findest du eine strukturierte und gut verständliche Übersicht über verschiedene Lagerarten, ihre Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten. Besonders hilfreich ist die Unterscheidung nach Hauptfunktion (Beschaffung, Zwischenlagerung, Distribution etc.).

Ein weiterer Vorteil dieser Quelle ist, dass sie nicht nur Theorie vermittelt, sondern auch auf praktische Herausforderungen eingeht – etwa Platzbedarf, Automatisierung oder Anbindung an andere Systeme. Gerade wenn ihr mittelfristig mit einem Lagerverwaltungssystem arbeitet, ist die Wahl der passenden Lagerart entscheidend.

Mein Rat: Schaut euch die Lagerarten dort im Detail an und prüft, welche Anforderungen ihr intern priorisieren wollt – Schnelligkeit, Übersichtlichkeit, Automatisierung oder Flexibilität. So entsteht ein maßgeschneidertes Konzept für euer Lager, das langfristig funktioniert.

Viel Erfolg bei der Umsetzung – gerne hier berichten, wie ihr euch entscheidet!